Mittwoch, 27. Februar 2013

Ecuador


Nachdem wir einige schöne Tage mit den anderen Freiwilligen in Pimentel verbracht hatten, sind Tobi und ich, wo wir schon einmal im Norden waren, über die Grenze nach Ecuador gereist. Unser erstes Ziel war Quito, die Hauptstadt und ein guter Ort, um sich an die Höhe zu gewöhnen. Weiter ging es für eine dreitägige Wanderung in das Andenhochland rund um die Quilotoa Lagune. Dann ein wenig entspannen in den Quellen von Baños und das Meer genießen in Puerto Lopez. Die letzte Etappe war dann wieder in Peru ein kleiner Zwischenaufenthalt am Pazifik bei Trujillo bis es zurückging nach Lima.
Ecuador ist eines der kleineren Länder in Südamerika mit ungefähr 15 Mio. Einwohnern (10 Mio. leben allein in Lima). Ecuador bedeutet übersetzt auf Spanisch Äquator, was daran liegt, dass hier die Nulllinie des Äquators entlangläuft. Ecuador gehört, genau wie Peru, zu den ärmeren Ländern in Lateinamerika. Jedoch hatten wir das Gefühl, dass es den Menschen hier ein wenig besser geht. Zum einem weil hier seit dem Jahr 2000 der amerikanische Dollar als offizielle Währung eingeführt wurde und dementsprechend alles etwas teurer ist. Aber auch weil wir natürlich in Ecuador nur die schönsten Städte und Orte besucht haben und daher eher einen touristischen Einblick in das Land hatten und nicht wie in Peru das Leben der Einheimischen kennen lernen. Trotzdem war es eine schöne Rundreise mit vielen einzigartigen Eindrücken und Erlebnissen.




After we spent some wonderful days with the other volunteers in Pimentel, Tobi and I headed to Ecuador. Our first stop was Quito, the capital, and a good place to get used to the altitude. We went for a three-day hike in the Andean highlands around the Quilotoa lagoon. Then relaxed a little in the hot springs of Baños and at the sea in Puerto Lopez. The last stage was back in Peru, a small stopover on the Pacific coast near Trujillo and then back to Lima.
Ecuador is one of the smaller countries in South America, with about 15 million inhabitants (10 million alone live in Lima). Ecuador means equator translated in Spanish, because here runs the zero line of the equator. Ecuador is, just as Peru, one of the poorer countries in Latin America. However, we felt that the people here have it a little better then in Peru. For one reason, the U.S. dollar became in 2000 the official currency and accordingly everything is more expensive now. But also because we visited only the most beautiful cities and towns in Ecuador and therefore rather had a tourist insight into the country. Unlike in Peru where we get to know the life of the locals. Nevertheless, it was a nice tour with many unique impressions and experiences.

Silvester in Quito - New Years in Quito


Nebliges Quito. //View over foggy Quito.
Unser Hostel. // Our hostel.



Quito, das sind 2850 m Höhe, aber trotzdem Palmen. Das sind Wachmänner soweit das Auge reicht, aber trotzdem ein gewisses Gefühl von Unsicherheit. Quito, das war die erste Station auf unsere kleine Ecuador-Rundreise und der Ort in dem wir in das aufregende neue Jahr 2013 feierten. Nachdem wir uns von den anderen Freiwilligen in Chiclayo am 29.12. verabschiedeten, ging es auf eine endlose Bus - Tour über die Grenze nach Quito.





  


















27 h, zwei Grenzabfertigungen und zwei Pannen später kamen wir Nachts in Quito an und fanden Unterkunft in dem wunderbaren Hostel Casa Bambu. Nachdem wir gut ausgeschlafen und den ersten Tag zur Erkundung der nahen Umgebung genutzt hatten, ging es abends schon auf ins neue Jahr. Mit Barabara, einer anderen Freiwilligen unserer Organisation, deren Schwester, die gerade ein Jahr weltwärts in Ecuador macht und anderen weltwärts – Mädels aus Bayern begingen wir das neue Jahr eher ruhig und in netter Atmosphäre.Um Mitternacht standen alle auf dem Dach des Hauses und hatten einen Rundumblick auf Quito um eine halbe Stunde großartiges Feuerwerk, das eigentlich in Ecuador verboten ist, zu beobachten. 
La ronda.
Hier gibt es zudem den Brauch lebensgroße Puppen zu basteln, die oft das Gesicht von Politikern oder anderen Persönlichkeiten tragen und in der Neujahrsnacht angezündet werden. Dieser Brauch erschien uns erst etwas makaber, jedoch versuchen die Bastler durch das Verbrennen die schlechten Erfahrungen nicht mit ins neue Jahr zu nehmen. Die folgenden 4 Tage in Quito besichtigten wir noch die koloniale Altstadt, nahmen den Teleferiqo (Seilbahn) auf 4100 m Höhe der umliegenden Berge und verbrachten zwei Abende in der Ronda, die älteste und schönste kleine Straße mit dem leckeren glühweinähnlichen Getränk “Canelasso” und frittierten Empanadas. Sehr empfehlenswert auch die Ausstellung des bekanntesten ecuadorianischen Malers Oswaldo Guayasamin, der in seinen mitreißenden Malereien das Leid der indigenen Bevölkerung Ecuadors darstellt. Nachdem wir uns einige Tage an die Höhe gewöhnt hatten, ging es weiter auf große                                             Wanderung zum Quilotoa – Loop. 






In English after the jump ->

“Quiolotoa Lagune – eine phantastische smaragdfarbene Lagune im Vulkankrater auf 3.800m Höhe”









On the road...
Fertig zum Schlafen.// Ready to sleep.
Die Quilotoa Lagune, der nicht mehr ganz so geheime Insider-Tipp für begeisterte Wanderer, fiel mir bei einigen Recherchen zu Ecuador auf und so machten Tobi und ich uns auf, um diese kleine Tour über ursprüngliche Dörfer im Andenhochland zu durchwandern. Der Ausgangspunkt unserer Route war Latacunga, ein kleine Stadt auf 2.800 m Höhe und 90km südlich von Quito. Hier hinterließen wir ein Großteil unseres Gepäcks und fuhren früh am Morgen mit dem Bus nach Zumbahua. Dort besuchten wir einen Markt der Einheimischen und wurden gleich um einige Dollars erleichtert, weil die Hüte der Indigenas es mir sehr angetan hatten. 


Quilotoa Lagune.





















Generell haben hier  Frauen eine typische Tracht an, die aus einem weiten Rock, einer weißen Bluse, einem Poncho und dem besagten Hut besteht. Dann machten wir uns auf um die 14 km zu der Quilotoa Lagune zurückzulegen. Die erste Tour ging entlang der Straße, aber war trotzdem durch einen wunderbaren Ausblick über das bergige Umland gekennzeichnet. Angekommen in dem kleinen Ort Quilotoa, der eigentlich nur aus Hostels besteht, suchten wir uns eine Unterkunft und gingen noch die 300m hinunter zum Kratersee. Nach dem wir diese doch sehr anstrengende Strecke wieder hinaufgegangen waren, hatten wir uns das Abendessen wohl verdient. Zum Schlafen in unserer kalten Kammer waren wir mit 3 Decken, Handschuhe und Mütze bewaffnet, was dann auch einen erschöpften Schlaf in der kalten Bergregion ermöglichte. 





Am nächsten Morgen machten wir uns früh auf eine kurze Strecke entlang der Kraterkante mit einem unglaublichen Blick auf die Lagune und dann weiter durch die großartige Landschaft nach Chugchilan. Diese Strecke war eigentlich nur 10km lang, jedoch mussten wir diverse Höhenmeter durch einen Canyon und über Berge zurücklegen. Unveränderlich eindrucksvoll blieb dabei die Landschaft. Auf dieser Tour haben wir uns  mit einem netten deutsch-australischen Pärchen angefreundet, die wir bereits in Quito in unserem Hostel kennenlernten und mit denen wir die restliche Wanderung gemeinsam zurücklegten. Am frühen Nachmittag erreichten wir dann Chugchilan und fanden schnell die tolle Herberge Cloud Forest
Den Nachmittag erholten wir uns in der Hängematte (ich schonte besonders meine geschundenen Füße) und der Abend endete mit einigen Tischtennis und Tischfußball-Wettkämpfen. Am nächsten Morgen ging es noch einmal früh los nach Isinlivi (der Zungenbrecher schlechthin auf der Wanderung). Auch für diese Tour brauchten wir wieder den gesamten Vormittag, den die 11km hatten wiederum einige Höhenmeter in sich. Erschöpft, aber zufrieden und voll wunderbarer Eindrücke warteten wir nach einem improvisierten Mittagessen in Isinlivi auf den Bus, den wir wieder zurück nach Latacunga nahmen. Die Tour ist wirklich sehr empfehlenswert und die anstrengenden Höhenmeter werden mit prächtigen Landschaftsbildern belohnt.

 
In English after the jump ->

Touristenfalle Baños - tourist trap Baños



Blick auf Baños. // View over Baños.                            




Thermalbad 42ªC. // Hot spring.

Nach der mehr oder weniger anstrengenden Wandertour, dachten wir uns ein Ort, der für seine heißen Quellen und Thermalbäder bekannt ist, ist genau das Richtige für unsere weitere Reise. Jedoch bereits am ersten Abend waren wir geschockt wie touristisch das kleine Städtchen Baños ist. Nicht nur die Thermalbäder, sondern auch die Lage direkt am aktiven Vulkan Tungurahua und das ganzjährig angenehme Klima von 25 °C durch die Höhe von 1.820m und die Nähe zum Amazonasbecken zeichnen Baños aus.
  
Canopy...da gehts lang!//Canopy...that's the way.

Waterfall.


Alles Gründe, warum hier schon seit Jahren eine Menge Touristen unterwegs sind und jeder Zweite auf jeden Fall KEIN Ecuadorianer ist. Wir haben uns davon trotzdem nicht abschrecken lassen und ein paar Tage dort verbracht. Zwei Mal sind wir in die heißen Quellen gegangen, wobei heiß hier wortwörtlich genommen werden kann. Das Bad hatte so ungefähr 42°C. Außerdem haben wir eine kleine Radtour entlang der Wasserfallstraße unternommen, die wir mit einer Canopy-Fahrt krönten. Canopy, das ist, wenn man an ein Seil gehängt über eine Schlucht oder ein Tal entlang “fliegt”. Für alle, die sich das noch nicht vorstellen können, schaut einfach kurz mein Video an.






 


After the more or less strenuous hike, we thought a place that is known for its hot springs and thermal baths is just right for our further journey. However, on the first evening, we were shocked how touristy the the small tourist town of Baños is. Not only the thermal baths, but also the location on the edge of the active volcano Tungurahu, the year-round weather of 25 ° C by the height of 1.820m and the proximity to the Amazon Basin characterized Baños. All characteristics for that many tourists have been here for years and every second person in town is definitely NOT Ecuadorian. Despite the touristy, we still spent a few days there. Twice we went to the hot springs, where hot can be taken literally. The bathroom was just about 42 ° C. In addition, we have taken a bicycle ride along the waterfall road and crowned it with a canopy tour. Canopy, is when you hang on a rope "flying" over a ravine or valley. For all those who cannot imagine that, just look at my video.

Puerto Lopez – klein, verschlafen, entspannt



Kücken. // Blue-footed booby chiclet.





  
Isla de Plata.
Blaufußtölpel. //Blue-footed booby.
Diese drei Adjektive beschreiben das kleine Fischerörtchen Puerto Lopez, für mich der Höhepunkt der Tour. Zum einem haben wir hier im Hostel eine deutsche Vierer-Truppe getroffen, die wir kurz schon auf dem Quilotoa-Loop kennen gelernt hatten und mit denen wir den einen oder anderen heimeligen Abend verbrachten. Zum anderen liebe ich einfach das Meer. Und viel mehr als das Meer genießen, kann man in Puerto Lopez nicht machen. Das haben wir dann auch getan, bei einer Tour zur Isla de Plata, die sogenannte “Galapagos-Insel für Arme”. Die Insel ist Teil des Machalilla-Nationalparks, der einzige Küsten-Nationalpark in ganz Ecuador, die eine seltene und unberührte Flora und Fauna eines Trockenwaldes bietet. Mit einem Boot fuhren wir 1,5h durch den Pazifik (Seekrankheit lässt grüßen), um mit einem Führer die Insel zu erkunden. Besonders die Blaufußtrottel, äh -tölpel hatten es uns angetan. Wieder zurück auf dem Boot sind wir an Riesenschildkröten vorbei zu einem Korallenriff gefahren, das wir mit Taucherbrille und Schnorchel beobachten konnten. Ein wunderbares und einmaliges Erlebnis für mich. Weiteres Highlight war eine Wanderung durch den Machalilla Nationalpark, wo wir auf einen einsamen Strand zum Baden und Krebse beobachteten stießen.





Puerto Lopez – small, sleepy and relaxed. These three adjectives describe the small fishing village of Puerto Lopez, for me the highlight of the tour. On the one hand we have met here at the hostel another group of Germans, who we had met already on the Quilotoa Loop and with whom we spent some nice evenings. Secondly, I just love the ocean. And there is not much more to do in Puerto Lopez than enjoy the sea. That's exactly what we did doing a tour to Isla de Plata, the so-called "Galapagos Island for the poor". The island is part of the Machalilla National Park, the only coastal national park in Ecuador, which offers a rare and untouched flora and fauna of the dry forest. With a boat we drove 1.5 hours through the Pacific (seasickness says hello) to explore the island with a guide. Very special the blue-footed booby. Back at the boat we passed by re giant tortoise to a coral reef, which we explored with masks and snorkels. Snorkeling the coral reef with all these amaying colorful fishes was a wonderful and unique experience for me. Another highlight was a walk in the Machalilla National Park, where we encountered a secluded beach for swimming and observing crabs.


Mr. Crabe