Jetzt haben wir es mittlerweile zum dritten Mal in die wunderschöne Andenstadt Cusco geschafft. Das ist bisher die mit Abstand schönste Stadt, die ich in Peru gesehen habe. Durch seine kleinen Häuschen, die mit ihren Ziegeldächern ein wenig an Spanien erinnern, durch die vielen Gässchen und natürlich das Berg-Panorama hat Cusco seinen ganz eigenen Charme.
Nicht nur ich erliege diesen, sondern jedes Jahr eine riesige Menge von Touristen, die in die Stadt kommen. Das oft nur auch für eine Nacht, denn von Cusco aus kann man direkt in die berühmte Inka-Stadt Machu Picchu, die Hauptattraktion Perus, fahren. Dieses Ereignis will ich mir natürlich auch nicht entgehen lassen, wo ich doch im Moment sogar für ein Jahr die peruanische Staatsangehörigkeit habe und nur ein Drittel bezahlen muss. Dafür warte ich aber bis Juli um den Machu Picchu gemeinsam mit meiner Schwester zu besteigen.
In Cusco haben wir bisher unsere Zeit hauptsächlich mit Second Hand Shoppen und Essen verbracht, wobei wir es aber noch geschafft haben einen Blick in das Inka-Museum zu werfen. Heute werden wir das erste Mal auch ein wenig feiern, da wir Besuch von Corinna, einer weiteren Freiwilligen, bekommen.
In der Woche sind Wiebke und ich gut ausgelastet mit unserer Arbeit an der Schule. Von den Schülern wahlweise Gringita, Professora oder auch Teacher genannt verbringen wir jeden Tag 5h in der Grundschule, um den Kindern den Kompost zu erklären. Die Arbeit im Klassenraum als Lehrer mit den Kindern ist eine völlig neue Erfahrung für mich, die mir einerseits sehr Spaß macht.
Ich habe das Gefühl, dass es den Kindern Spaß macht und wir ihnen wirklich etwas Neues beibringen können. Andererseits kann es aber auch unglaublich anstrengend sein in einer fremden Sprache zu unterrichten, besonders wenn die Kinder überhaupt nicht hören. Insgesamt ist es aber eine tolle Erfahrung und unglaublich interessant einen Einblick in das peruanische Schulsystem zu haben.
Da komme ich auch gleich zu meinem nächsten
Punkt. Während der kompletten Woche haben wir beobachtet, wie Kinder aus den
einzelnen Klassen draußen auf dem Schulhof marschieren übten. Wiebke und ich
fragten uns währenddessen natürlich, was das zu bedeuten hat. Am Freitag dann
endlich die Auflösung: aus jeder Klasse wurden zwei Schüler als Schul- und
Umweltpolizei ernannt. Zu dieser Ernennung kam das leibhaftige Militär zu
Besuch und die Kinder hatten die zweifelhafte Ehre mit den Soldaten zu
marschieren. Davor noch das obligatorische Singen der Nationalhymne und einige
Reden. Dabei wurde das Militär als “Modell für die Kinder” bezeichnet, „die ja
die Zukunft des Landes seien“. Dies Präsenz des Militärs in der Gesellschaft
Perus ist völlig normal und ich wurde ja in Tingo Maria täglich damit
konfrontiert.
Dort kam es mir aufgrund des Drogenanbaus und -handels auch notwendig vor. Die Verknüpfung von Schule und Militär, das gemeinsame Marschieren von Grundschülern und Soldaten und die Darstellung des Militär als Zukunft der Kinder und des Landes waren für mich sehr befremdlich. Tatsächlich hat Peru aber einen großen Nationalstolz, eine sehr strenge Struktur in den Schulen und eine Karriere als Soldat ist hier, im Gegensatz zu Deutschland, hoch angesehen. Auch unser Gastvater ist ja Soldat und trotzdem ein ganz netter Mensch ;)
Dort kam es mir aufgrund des Drogenanbaus und -handels auch notwendig vor. Die Verknüpfung von Schule und Militär, das gemeinsame Marschieren von Grundschülern und Soldaten und die Darstellung des Militär als Zukunft der Kinder und des Landes waren für mich sehr befremdlich. Tatsächlich hat Peru aber einen großen Nationalstolz, eine sehr strenge Struktur in den Schulen und eine Karriere als Soldat ist hier, im Gegensatz zu Deutschland, hoch angesehen. Auch unser Gastvater ist ja Soldat und trotzdem ein ganz netter Mensch ;)
Das war meine zweite Woche in den Anden,
bis zum nächsten Mal!
Eure Karo
Eure Karo
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