Donnerstag, 30. Mai 2013
Montag, 20. Mai 2013
Auf den Spuren der Inka...
Unsere Karte. // Our map. |
Rund um Cusco, meine Heimat im letzten Monat,
befinden sich eine Vielzahl von Inka-Stätten. Die berühmteste natürlich Machu
Picchu. Man kann sich eigentlich nicht in dieser Stadt befinden und nicht über
eine Inka-Stätte stolpern. Das liegt daran, dass Cusco die Hauptstadt der Inka
war, denn sie wurde der Legende nach von dem ersten Inka Manco Cápac, der Sohn
der Sonne, zusammen mit seiner Schwester Mama Ocllo gegründet. Auf Quechua, der
alten Inka-Sprache, die hier bis heute gesprochen wird, bedeutet Cusco „Nabel
der Welt“.
Die Zeit, die wir zum Arbeiten in Cusco
verbrachten, wollten wir auch nutzen um eine abgelegenere und noch nicht so von
Touristen abgegraste Inka-Stätte zu besuchen: Choquequirao. Das bedeutet so
viel wie: „Die Wiege des Goldes“. Choquequirao ist noch nicht komplett
freigelegt, aber man kann auch hier die für die Inka typische
Terrassen-Bauweise wiederfinden.
Eines der Besonderheiten von Choquequirao sind
die „Lama-Terrassen“. Dafür haben die Inka in den dunklen Terrassen mit hellen
Steinen Darstellungen von Lamas eingearbeitet, die sich schräg nach oben
bewegen.
Und los gehts...// Starting the trek. |
Choquequirao ist nicht, wie Machu Picchu, mit
Zug oder Bus erreichbar, sondern kann nur durch eine 32km lange Wanderung
erreicht werden. Da unser Mitbewohner in Lima diese Tour mit einem Führer
gemacht hatte und uns erzählte, wie gut ausgeschildert die Strecke ist, war
klar, dass wir das Geld für einen Führer sparen. Zudem reduzierten wir unser
Gepäck auf ein Minimum, schließlich waren auf den insgesamt 64km (Hin- und
Rückweg) 7.200 Höhenmeter zurückzulegen. Nach einem kurzen Gespräch bei der
Touristeninformation, wo uns versichert wurde, dass es überall Lebensmittel zu
kaufen gibt und dem Ausleihen eines Zeltes ging es am 09. Mai los nach
Curahuasi, ca. 2,5h entfernt von Cusco.
Hier schliefen wir die erste Nacht in
einem Hostel, um am nächsten Morgen mit einem Taxi zu dem Startpunkt Cachora
auf 3.670m Höhe zu fahren. Am ersten Tag hatten wir eine Strecke von ca. 20km
zu bewältigen, wobei es insgesamt 2.100m hinunter ging. Nach 8h Wanderung kamen
wir erschöpft am Camping Platz Playa Rosalina an und stellten fest, dass es
nichts zu Essen zu kaufen gab. Wir zelteten dort mit einem Holländer, Jelle,
den wir auf dem Weg kennenlernten und der uns Etwas von seinem Proviant abgab.
Beim Aufstellen des Zeltes dann die nächste Überraschung: unserem Zelt fehlte
das Überzelt. Doch all das störte uns am ersten Abend nicht weiter. Bei einem
kleinem Feuer genossen wir den wunderbar klaren Sternenhimmel, erzählten uns
unsere Lebensgeschichten in etwas eingerostetem Englisch und schliefen später
in der lauen Nacht total erschöpft ein.
Ueber den Fluss. // Crossing the river. |
Marampata & Jelle. |
Am nächste Morgen ging es dann früh los.
Zunächst mit einem kleinen Lift über den Fluss und dann 1.300m hoch nach
Marampata, einer winzigen Ansammlung von Häusern, die wie ein Hobbitdorf
erschienen. Vier Stunden brauchte ich für den Aufstieg und konnte dort in
strahlender Sonne den wunderbaren Blick über die Berge genießen bis Wiebke kam.
Sie hatte einen anderen Laufstil und brauchte daher etwas länger. Abends
wanderten wir noch die letzten Kilometer zum Campingplatz direkt vor
Choquequirao, um am nächsten Morgen Zeit zu sparen. In dieser Nacht und auf ca.
3.100m Höhe machte sich ein Zelt ohne Überzelt und unsere geringe Menge Gepäck
dann doch negativ bemerkbar. Wir froren ziemlich und als es nachts auch noch zu
regnen begann, hatten wir große Angst komplett durchnässt zu werden.
Glücklicherweise blieb es bei einem Nieselregen und wir konnten verfroren aber
einigermaßen trocken am nächsten Morgen die letzte halbe Stunde zu der schwer
erreichbaren Stätte gehen.
Endlich in Choquequirao. // Finally in Choquequirao. |
Als plötzlich die ersten Ruinen zwischen den
Bäumen auftauchten, waren wir ganz sprachlos vor Bewunderung. Choquequirao ist
immer noch ziemlich gut erhalten und es lässt Einen einfach Staunen was für
eine stabile und fortwährende Arbeit die Inka dort vor ungefähr 500 Jahren
geleistet haben. Die nächsten Stunden schauten wir uns zu Dritt alles genau an
und erklommen auch die Lama-Terrassen. Jelle, Wiebke und ich waren im Laufe des
Tages die einzigen Besucher und genossen den Zauber von Choquequirao, der durch
das Alleinsein noch verstärkt wurde. Wir hatten wirklich das Gefühl die ganze
Stätte gehört uns und wir sind die eigentlichen Entdecker!
Ein Kondor. //A condor. |
Viel zu spät und voller neuer Eindrücke machten
wir uns dann wieder auf den Rückweg. In Marampata aßen wir noch etwas und
liefen dann 2h abwärts, davon eine Stunde im Dunkeln bis zum Campingplatz Santa
Rosa. Die 1.000m Höhenunterschied, die wir an diesem Abend noch zurücklegten,
waren notwendig, damit es beim Schlafen wieder etwas wärmer war.
Am letzten Tag
unserer Wanderung brachten wir früh am Morgen noch mal knapp 600 Höhenmeter
abwärts bis zum Fluss hinter uns, um dann wieder 1.400 Meter verteilt auf ca.
10 km hinaufzugehen. Geschafft, aber glücklich kamen wir am späten Nachmittag
am Aussichtspunkt Capuliyoc an. Von hier hatte ich einen wunderbaren Blick auf
das schneebedeckte Salkantay Gebirge. Nachdem ich die lange Wanderung hinter
mich gebracht hatte, konnte ich das gewaltige Panorama dann auch so richtig
genießen. Wegen der schon etwas späteren Stunde und den vielen Blasen an meinen
Füßen fragten wir die freundlichen Arbeiter, ob sie uns mitnehmen konnten und
fuhren so die letzten Kilometer bis nach Cachora auf der Ladefläche eines
Jeeps. In Cachora übernachteten wir ein letztes Mal in einer süßen Hospedaje
mit lieber Herbergsmutter, bevor es wieder nach Oropesa zu unserer Gastfamilie
ging. Insgesamt waren diese vier Tage Wanderung eines der größten und
beeindruckendsten Abenteuer meiner Zeit hier in Peru und all die Anstrengungen
und Hürden, die es zu bewältigen gab, haben die Begeisterung noch
gesteigert.
Die Wanderung nach Choquequirao hat einige
Novitäten mit sich gebracht. Ich war im meinem Leben niemals zuvor:
so dreckig – so zerstochen und zerbissen von
Insekten – so lange in den gleichen Klamotten unterwegs – so gequält von Blasen
(es waren 9 Stück!!) – so stinkend – so viele Nächte mit so wenig Schlaf
ausgekommen – so viele Stunden am Stück wandern – so lange ohne Dusche – so
viele Tage nur durch Pasta und Kekse ernährt.
In English after the jump->
Freitag, 17. Mai 2013
Fiesta del Compost
Die Fiesta in Oropesa
sollte eigentlich die Krönung und Abschluss unserer Arbeit in der
Schule sein. Wir wollten gemeinsam mit den Schülern einen Kompost
für den Biogarten dort bauen. Hier sollte das Wissen, was wir den
Klassen 1 – 6 in unserem Unterricht beigebracht hatten, praktisch
eingesetzt werden. Zudem sollten die drei besten Klassen beim
Malwettbewerb gekrönt werden und die Klasse 5c sollte ihr
Theaterstück über den Aufbau eines Kompost vorführen, das wir bis
dahin jeden Tag mit ihnen eingeübt hatten.
Leider wurde schon aus
dem ersten Vorhaben nichts, da uns niemand einen großen Holzkasten
für den Kompost bauen konnte. Trotz Zusagen der Direktorin und eines
Lehrers diesen zu bauen, fanden wir am Tag der Fiesta nichts vor.
Ziemlich traurig und enttäuscht machten wir uns an die
Vorbereitungen der Fiesta, denn wir hatten lange geprobt und viel
Zeit mit der Auswahl und dem Kauf der Preise des Malwettbewerbs
verbracht. Obwohl die ganze Schule versammelt war, schafften die
Lehrer es nicht Ruhe und Ordnung in die Klassen zu bringen. Somit
ging das schöne und toll aufgeführte Theaterstück im Lärm unter
und wir konnten unsere Preise nicht einmal in Ruhe verleihen, da alle
Schüler sich um uns drängten. Einen solchen Abschluss hatten wir nicht erwartet und waren auch generell enttäuscht von der Direktorin und dem verantwortlichem Lehrer, da diese sich nicht für unsere Arbeit eingesetzt hatten, sondern wir uns eher wie eine Last für sie vorkamen. Die Kinder hingegen und viele Lehrer waren begeistert von unserer Arbeit. Trotzdem verließen wir die Schule mit einer gewissen Enttäuschung, denn wir haben nicht einmal ein “Dankeschön” von der offiziellen Seite der Schule vernommen.
The Fiesta
in Oropesa was supposed to be the culmination and completion of our
work in the school. We wanted to build a compost for the organic
garden with the students. Through building the compost toegther all
the knowledge we were teaching the classes one to six in the weeks
before could be used in practice. In addition, the three best classes
of the painting competition should be crowned and the class 5c should
show off their play about the construction of a compost, which we had
previously practiced with them every day. Unfortunately already our
first idea of building a compost with the students didn't work out
because no one could build a large wooden box for the compost.
Despite commitments by the director and a teacher to build the box,
on the day of the fiesta we found nothing.
Quite sad and disappointed
we started the preparations for the fiesta, because we had long
rehearsed and spent a lot of time with the selection and purchase of
the awards for the painting competition.
Although the whole school
was gathered, the teacher couldn't get the classes silent and in
order. For that reason nobody listened to the beautiful and great
play and we could not even give out our prices, since all the
students crowded around us.We had not expected such an ending of our
work and were generally disappointed by the director and the
responsible teacher, because they had never really listened to us,
but we rather occurred as a burden to them. The children, however,
and many teachers were enthusiastic about our work. Nevertheless, we
left the school with some disappointment, because we have not even
heard a "thank you" from the official site of the school.
Sonntag, 5. Mai 2013
Día del trabajo - Tag der Arbeit auch in Peru
Als Vegetarier muss man lernen zu teilen! // Vegetarians have to share! |
In dieser Woche brachte der Tag der Arbeit
nicht nur einen willkommenen freien Feiertag nach Cusco, sondern auch noch eine
weitere Freiwillige, die liebe Hanna. So waren vier Schleckermäuler beisammen
und wir kosteten den freien Mittwoch in Cusco bei Brownies, Bananenkuchen und
Pizza aus und genossen ein weiteres Mal das pittoreske Panorama dieser Stadt.
Am Dienstag und Donnerstag machten wir
uns jeweils mit Corinna oder Hanna auf in die Umgebung, um weitere Schulen zu
besuchen, in denen Econtinuidad arbeitet und Biogärten aufgebaut hat oder
aufbauen wird. Dabei konnten wir wunderschöne Berglandschaften durchwandern, da
die Schulen sich teilweise in sehr abgelegenen Dörfern befanden.
Als
bemerkenswert empfand ich, dass sogar die kleinsten Schulen mit gerade mal zwei
Lehrern und wenigen Schülern die Motivation und Energie für die Arbeit in einem
Biogarten haben. Da wir leider ein wenig erkältet sind, war die Arbeit mit den
Kindern anstrengender als gewöhnlich und ich bin froh, dass heute Freitag ist
und wir uns erholen können. Am Samstag machen wir uns dann wieder auf nach
Cusco, um noch die letzten Materialien
für die nächste Woche zu kaufen. Da es die letzte Arbeitswoche in der Schule
von Oropesa sein wird, wollen wir unsere Zeit dort mit einer kleinen Fiesta
krönen.
Auf zu den Schulen...// On our way! |
Dafür studiert eine Klasse ein Theaterstück über den Kreislauf des
Kompost ein, es werden die besten Klassen für unseren Kompost-Malwettberwerb
gekrönt und wir wollen alle gemeinsam einen großen Kompost bauen, damit die
Schule auch in Zukunft etwas von unserem Besuch hat. Drückt uns die Daumen,
dass alles klappt, wie wir uns das vorstellen und wir ein wenig mehr Wissen und
Neugier in die Schule gebracht haben. Ich werde dann über den Verlauf unserer
letzten Woche hier berichten!
Bis dahin ein schönes Wochenende,
eure Karo
Einer der Gaerten. // One of the gardens. |
This
week the Labor Day brought not
only a welcome free holiday
to Cusco, but also
another volunteer, the lovely Hanna. So
us four sweet tooth were all together and we
enjoyed the free Wednesday
from Cusco with
brownies, banana bread and pizza and appreciated once more the picturesque panorama of the city. On
Tuesday and Thursday we went
each with Corinna or Hanna in the area
to visit other schools
where our NGO Econtinuidad works
and has established or will establish organic
gardens.
Im Garten. // The inside. |
We were able to wander
through beautiful mountain landscapes,
partly because the schools were located in
very remote villages. I felt
that it was very remarkable that even
the smallest schools with just two teachers and a
few students have motivation and energy to work in an organic garden. Since we are unfortunately with a
little cold the work with the
children was harder than usual and I am glad
that today is Friday and we can
recover. On Saturday we head to Cusco again
to buy materials for the next week. Since it will be the last working week in
the school of Oropesa, we will
crown our time there
with a little fiesta. For the fiesta we are rehearsing with a class a
play about the cycle of compost, the best classes for our
compost painting competition will be
crowned and we all will jointly build a large compost.
Keep your fingers crossed that everything works out as we planed and we have
brought a little more knowledge and curiosity to the school. I will of course report
of our last week
here!
Until then, have a nice weekend,
yours Karo
Until then, have a nice weekend,
yours Karo
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