Ein letztes Mal in die Selva, in den
peruanischen Urwald hieß es die letzte Woche für Wiebke und mich.
Zunächst machten wir uns auf nach Pichanaki, um die Freiwilligen
Barbara und Andrea zu besuchen und in deren Arbeit
hineinzuschnuppern. Total lieb und freundlich wurden wir aufgenommen,
obwohl uns der krasse Temperaturwechsel von Kälte und Nieselregen zu
Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit ein bisschen zu schaffen machte. Am
Wochenende haben wir ein bisschen zu Open-Air Cumbia (typische
peruanische Musik) getanzt und zwei Wasserfälle besucht. Bekocht
wurden wir mit leckeren tallarines blancas, haben veganes Chili con
Carne gegessen, leckere Käse-Empanadas und Frappuccino genossen.
Pichanaki ist eine typische peruanische Selva-Stadt mit Lärm und
Schmutz und vielen Menschen, die nicht an Weiße gewöhnt sind.
Die
beiden Mädels arbeiten in zwei Schulen in unterschiedlichen Dörfern
und geben Englisch-Unterricht. Da sie während der Ferien für die
Kinder eine Art Sommer-Schule geleitet haben, habe sie von
Übergriffen bei Familien im Dorf mitbekommen und deswegen für die
Schüler eine Präsentation gehalten über Gewalt, Vergewaltigungen,
wie diese damit umgehen können und wo es Hilfe gibt. Sehr
professionell haben die beiden professoras unterrichtet und selbst
die 18jährigen Schüler hatten Respekt vor ihnen.
Nach ein paar wirklich angenehmen Tagen
in Pichanaki ging es weiter nach Pozuzo. Hier haben wir den Augustin
wieder auf seiner Chacra besucht und kleinen peruanische Äffchen aus
unmittelbarer Nähe gesehen. Der Augustin hat sie mittlerweile so
weit trainiert, dass er sie direkt füttern kann.Wir haben eine Nacht
direkt am Fluss gezeltet, Orangen vom Baum gepflückt und gegessen
und dort am Feuer gesessen und Sterne
beobachtet. Besonders schön bei dem Wetter war es endlich mal zu
grillen und neue vegane Rezepte auszuprobieren. Nach ein paar Tagen
dort und einer Menge verspeisten Bananenstrudel haben wir uns dann
mit Tobi und Corinna wieder nach Oxapampa zum Festival Selvámonos
aufgemacht. Kein wirklicher Ersatz zur Fusion, aber zufällig am
gleichen Wochenende gab es hier zwei Bühnen mit viel Rockmusik, aber
auch guten Salsa-Bands und einigen Djs. Wie immer bei solchen
Veranstaltungen war der Großteil der Leute weiß und es gab nur
einige Peruaner. Trotzdem war es ein Erlebnis in Peru ein Festival
zu besuchen und wir hatten dank Rum und guten Bier-Preisen eine Menge
Spass.
Nach drei Nächten im Zelt haben wir uns dann noch in eine
tolle Herberge in Oxapampa eingemietet und die gemütliche Betten und
warmen Duschen genossen.Es war ein wirklich schöner Abschiedsausflug
und mit großer Sehnsucht nach Sommer und Natur fuhren wir wieder
zurück nach Lima.
In English after the jump ->