Weltwärts ist ein vom Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderter entwicklungspolitischer
Freiwilligendienst für junge Menschen von 18 bis 28 Jahren in
Entwicklungsländer weltweit. Zielsetzung des Programmes ist es im Sinne der „Hilfe
zur Selbsthilfe“ in den Partnerprojekten der jeweiligen Länder einen Mehrwert
zu schaffen und gleichzeitig durch „Globales Lernen“ Informations- und
Bildungsarbeit zu leisten. Dabei soll auch der Nachwuchs im entwicklungspolitischen
Tätigkeitsfeld gefördert werden.
Soweit, so gut. Jedoch gibt es einige negative Stimmen zu weltwärts, laut derer das Programm nicht als Entwicklungsarbeit deklariert
werden kann. Kritiker bezeichnen weltwärts vielmehr als "alternative Reiseveranstaltung",
als "organisiertes Abenteuer für Abiturienten". Genau das ist meiner Meinung nach
ein weiterer wichtiger Kritikfaktor. Als Voraussetzung für das weltwärts- Programm gelten zwar
Abitur oder eine abgeschlossene Berufsausbildung, faktisch ist der Anteil an
Abiturienten aber wesentlich höher,
wodurch die Möglichkeit hauptsächlich jungen Leuten mit einem gewissen
Bildungsstandard vorbehalten bleibt. Dies
ist gerade im Hinblick auf einen weiteren Punkt kritisch zu betrachten. Die Politikwissenschaftlerin
und Professorin Claudia von Braunmühl drückt
es so aus: „an unqualifizierten Händen fehlt es dort nirgends“. Die jungen Leute
aus Deutschland sind in der Regel weder ausreichend geschult, noch mit genügend
Berufserfahrung ausgestattet, um eine zweckmäßige Arbeit in Entwicklungsländern
zu leisten. Zudem wird kritisiert, dass das Jahr Entwicklungsarbeit mit weltwärts
mittlerweile als Tuning für den Lebenslauf gilt, allein um die späteren Karrierechancen
zu steigern.
Dieses Thema wurde auch bei unserem Vorbereitungsseminar durch
die ecoselva Freiwilligen diskutiert, wobei wir festgestellt haben, dass
Deutschland sich mit dem weltwärts Programm einen Luxus erlaubt junge Deutsche
ins Ausland zu schicken und dass das Lernen dabei vermehrt einseitig abläuft.
Eine sinnvolle Lösung könnte hier ein Austausch sein, bei der auch junge
Menschen aus den Entwicklungsländern nach Deutschland kommen und hier arbeiten.
Außerdem sollte das Programm vielmehr als ein Bildungsprogramm deklariert
werden und nicht als Entwicklungsarbeit. Die Arbeit, welche durch
Freiwillige geleistet wird kann in der Regel nicht mit der eines ausgebildeten und qualifizierten
Entwicklungshelfers verglichen werden. Trotz alledem finde ich stellt das weltwärts
Programm eine gute Chance für junge Leute dar internationale Erfahrung zu sammeln,
die sich nicht nur in Youth Hostels und Bars abspielt. Durch weltwärts ist es möglich die Kultur und den Alltag eines anderen Landes kennenzulernen, die Perspektive
zu wechseln und dabei vielleicht ein bisschen „Gutes“ zu tun.
Mehr Informationen:
Click below for the english version ->
Thougts of weltwärts - ego trip into misery?
Weltwärts
is a program of the Federal Ministry for Economic Cooperation and Development
(BMZ) to send young adults from 18 to 28 in developing countries to work as
development volunteer. The program aims on supporting different projects in the
development countries with the idea of "helping others help themselves". At the
same time the BMZ uses the program to develop global learning and nurture the
next generation in the field of development work.
That’s all
very well, but there are some negative voices, who describe the weltwärts
program as senseless. They declare it’s just an alternative travel business or
organized adventure for young graduates. It’s another problem that even the
program is for graduates AND young workers there are more graduates going abroad with
weltwärts. It’s critical because just young people with a certain level of
education use the possibility to work as development volunteer. This is also negative
because in development countries trained hands are more needed. The political
scientist and professor Claudia von Braunmühl summarizes very well: „there is
no shortage of untrained hands in developing countries”. The young adults from
Germany are generally not trained enough nor have professional working
experience to make a serious difference in the countries they work. Also it is
claimed working as development volunteer is only used to “pimp” the CV.
During our
preparation seminar the volunteers from ecoselva discussed the topic and we
stated that it is a luxury of the rich German country to send their adolescents
in development countries and therefore the learning process stays onesided.
A solution could be an exchange with young adults from the development
countries coming to Germany and have the opportunity to work here. Also the
program should rather be declared as educational program than development
service, because the work young volunteers achieve can’t be compared with the work
of trained and educated aid worker. Still in my opinion weltwärts is a chance
to make international experience away from youth hostels and bars. It is
possible to really see the life and culture of a different country, change the
perspective and maybe do something “good”.
More information:
http://www.furios-campus.de/2012/06/18/weltwarts-ruckwarts/
AntwortenLöschenda gibts son zugvögel programm. die kehren das um :)